an alle die mich kennen und nicht kennen. How are you all doing?
Die Liebe zum Blues und Jazz hat mich fuer 2 Wochen nach New Orleans verschlagen und da dachte sich Eric Clapton, dass er mir eine Freude macht, und ebenfalls hier aufschlaegt. Natuerlich habe ich mir das nicht entgehen lassen. Ich wollte Eric ja nicht enttaeuschen

Ca. 1 1/2 Stunden vor Door Opening war ich vor Ort. Es standen nur ein paar hundert Menschen vor der Halle. Nichts deutete auf EC hin. Ein wenig Enttaeuschnung machte sich breit. So wenig Euphorie? Nur der Dome direkt angrenzend imponierte.
Eine Stunde vor Beginn wurden die Tueren geoeffnet. Die Halle gleicht aehnlichen grossen Hallen (Lanxess Arena in Koeln oder Koenig Pilsener Arena in Oberhausen) in Deutschland. Nur gibt es wesentlich vielfaeltigere Getraenke und Essstaende. Alles laeuft in ruhiger, unaufgeregter und amerikanisch entspannter Athmosphaere ab.
Kurz vor 19:30 bin ich zu meinem Platz und wurde sogleich freundlich von einem jungen Paar aus New Orleans zur rechten und einem Paar aus dem benachbarten Missississippi zu meiner linken begruesst. Die Halle war zu etwas 2/3 gefuellt. Puenktlich legten The Wallflowers los.Ein guter Opener und ein guter Auftritt, der ein anderes Ambiente verdient gehabt haette. Aber ich beobachte auch bei mir ein mangelndes Interesse, wenn ich ein grosses Konzert erwarte. Nach 40 Minuten beendete die Band ihren Auftritt und wurde mit hoeflichem Applaus verabschiedet.
Die 30 Minuten Umbaupause waren schnell mit netten Gespraechen mit meinen Nachbarn ueberbrueckt. Solchen Gespraechen kann man hier nicht entgehen... will ich ja auch nicht

Bevor ich mit EC beginne, muss ich noch anmerken, fuer die, die mich nicht kennen, dass kein ausgewiesener Clapton Fan bin, sondern Bluesfan. Und als solcher steht bei mir Eric Clapton als Bluesman ganz oben auf der Favoritenlisten, zusammen mit Buddy Guy u.a.
Vorab: Ich habe ein grossartiges Konzert erlebt.
Um 20:40 betraten Eric und seine Band die Buehne... tosender Applaus. Eric winkt freundlich ins Publikum, Ein kurzes "Good evening" und es geht los mit "Hello Old Friend". Finde ich Klasse als Opener. Das Publikum applaudiert herzlich. Bei "My Father's Eyes" habe ich das Gefuehl, dass Eric Probleme mit den hohen Toenen hat. Egal. Ist eh nicht mein Song. Fuer mich geht's richtig los mit "Tell the Truth"... ein Knaller. Das Publikum findet das ebenfalls so und die Lautstaerke des Applauses steigt. "Gotta Get Over" fuer mich der einzige Song von neuen Album, der es verdient hat auf die Buehne gebracht zu werden, wird ebenfalls vom Publikum und mir gut aufgenommen.
Schon jetzt faellt mir auf, es ist ein Konzert der Band und nicht nur Erics. Eric laesst seinen Mitspielern viel Raum... und das ist auch gut so

Das anschliessende "Black Cat Bone" finde ich ganz grosse Klasse.
Und dann kommt fuer mich der erste grosse Hoehepunkt "Got to Get Better in a Little While"... wahnsinniges Tempo, super Gesang, tolles Solo... einfach umwerfend. Deshalb bin ich hier

"Tempted" kenne ich gar nicht, faelt gegen "Got to..." ein wenig ab.
Und dann kommt der erste gaaaaanz grosse Hoehepunkt... beim Sheriff... Ganzkoerpergaensehaut. Klasse Background Gesang, Super Gesang von Eric und zum Schluss das Solo... der absolute Wahnsinn. Eric scheint sich richtig in Extase zu spielen, zumindest komme ich langsam hinein. Am Ende frenetischer Applaus, die Haelfte der Halle steht... standing ovation.
Aus diesem Kracher geht es - fast - nahtlos in ein wunderschoenes, ruhiges "Drifting"... zum Hineinlegen schoen. "Nobody Knows You When You're Down and Out" ist ebenfalls wunderschoen. Darin erkennen wir uns ja schliesslich alle wieder... Na ja, bis auf die 1. Zeile

Ich habe dann ein wenig Pause und kann mich bei "Tears in Heaven", "Goodnight, Irene" und "Wonderful Tonight" auf den weiteren Verlauf des Konzerts freuen. Das gilt natuerlich nicht fuer den Rest des Publikums. Auch auf diese Songs haben viele gewartet und bekommen den entsprechenden Applaus. Ist halt nicht meine Baustelle. Ich wuesste etwa 100 Songs, die ich lieber hoeren wuerde. So what... Bemerkenswert ist noch, dass man bei "Tears In Heaven", die beruehmte Stecknadel haette fallen hoeren koennen. Und am Ende gab es verhaltenen Applaus. Offensichtlich wissen auch die Amis, was sich gehoert.
Fuer mich beginnt nun der grossartigste Teil des Konzerts: "How Long", "Stones in My Passway", "Love in Vain", "Crossroads"... ein einziges Bluesfestival. Hier faellt mir ganz besonders auf, dass Eric sich stark zurueck haelt. Greg Leisz mit der Pedal Steel und Doyle Bramhall II mit und ohne Slide setzen fetzige Akzente. Ich find es Klasse. An einigen Stellen tritt auch der Bass stark in den Vordergrund. Nicht zuvergessen ist auch der Drummer, der einen tollen Job verrichtet und einen klasse Rhythmusteppich legt. Nach jedem Stueck frenetischer Aplaus. Ueberall springen immer wieder Menschen auf... der Wahnsinn.
Und dann kommt "Little Queen of Spades"... Hatte ich gedacht, es gibt keine Steigerung mehr sehe ich mich enttaeuscht. Alle Musiker geben hier noch einmal ihre Visitenkarte mit tollen Soli ab, allen voran Chris Stainton, der ein langes immer schneller werdendes Solo hinlegt. Man kann den Fingern uaf dem Bildschirm kaum folgen. Immer wieder springen Menschen auf und jubel... Ganzkoerpergaensehaut... Wahnsinn







Das war fuer mich der absolute Hoehepunkt des Abends und allein das Eintrittsgeld wert.

"Cocain" nicht unbedingt mein Favorit, bringt das Haus nun komplett auf die Beine und die Band laesst es maechtig krachen und mit einem donnerneden "Cocain" aus tausenden von Menschenkehlen ist Schluss.
Die Band verlaesst die Buehne. Weiter frentischer Applaus... Encore Rufe... die ganze Halle steht und nach ca. 3 Minuten kommt die Band zurueck.
Weiter geht's mit einem krachenden "Sunshine of Your Love" indem Eric noch einmal seine Kuenste zeigt. Mit Pauls Carracks "High Time We Went" ist dann endgueltig Schluss.
Weiterhin tosender Applaus... standing ovation. Keine, wirklich keiner sitzt seit Cocain mehr auf seinem Platz... und dann... Eric versammmelt seinen Mannen und Frauen um sich... und dann kommt er... der Triple Bow.
So... und jetzt muss ich mein zweites Fruestueck im diner meines Vertrauens einnehmen

Greez from the Bigg Easy to Good old Germany
Louisblues
PS: Sorry, wenn es noch Tippfehler gibt, aber dies Tastatur bringt mich noch um den Verstand
