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darkstar90 hat geschrieben:@CDW
Ups, war mal wieder neben der Spur, sorry! Doch Opa werden ist auch was tolles.
VG
Holger
Äh, worum gehts hier eigentlich? Ich dachte ums neue Album
Mir gefällt Old Sock inzwischen besser und besser!
Gewonnen haben sogar Angel und Still Got the Blues, die mir am Anfang nicht so sehr zusagten... Till Your Well Runs Dry ist mein Hit. Was andere Mitleser nicht so schätzen, die Reggaelastigkeit des Albums, ist für mich ein Pluspunkt! Und Every little thing, Gotta get Over finde ich auch klasse!
An was ich mich nicht gewöhnen kann, sind Folks who live on... und Born to lose.
Bin nun mal gespannt, ob außer Gotta get Over und Goodnight Irene noch weitere Songs den Weg in die Setlist finden...
Zu den Menschen, die sich ein Album durch mehrfaches Anhören „schön hören“ können, gehöre ich leider nicht. Entweder funkt´s bei mir sofort – oder wenn nicht – dann fehlt mir auch die Lust, es öfter in den Player zu legen. Schon vorher weiß ich, mir werden die gleichen Dinge wieder nicht gefallen.
Den musikalischen Wert, die Komposition oder ein raffinierten Arrangement u.s.w., kann ich als unmusikalischer Endverbraucher ohnehin nicht beurteilen. Entscheidend für mich ist ausschließlich was ich höre. Diese Art Musik von "Old Sock" erreicht mich größtenteils einfach nicht. Es hat auch nix mit EC zu tun, sondern ausschließlich mit mir selbst
Gekauft habe ich mir das Album nicht, ich habe es als Mitbringsel geschenkt bekommen von Jemandem, der mir etwas Gutes tun wollte. Schade, dass es diesmal nicht geklappt hat…
Gruß - CDW
Unsere Freude beginnt dort, wo wir Andere zum Lächeln bringen.
@CDW
geb dem "Old Sock" noch ne Chance und leg ihn noch mal in den Player!
Und noch vielen Dank für die Hilfe bei meinem Fauxpas mit der Schwangerschaft . Hatte die vorigen Postings nur rudimentär gelesen: Schwanger war das Stichwort. Habe gerade Urlaub und meine Frau guckt immer "brisant" usw. im Vorabend-Programm. Und da gehts immer um Schwangerschaft im Alter (H.Berry, G.Nannini usw.). Clapton als Vater im gesetzten Alter hätte da auch gepasst, gibts ja auch im Showbiz. Doch heute morgen schweissgebadet aufgewacht: da stand doch Ruth und nicht Melia. Wollte schon morgens um 8.00 Uhr den Webbi anrufen um den Eintrag zu löschen. Aber ging ja noch mal gut.
Viel Spass Eric mit dem Enkel(töchterchen)! Mein Oskar (3 1/2) macht richtig Spass und Enkeltochter Lulu ist in Planung (wenns dann klappt).
V.G.
Holger
soo, ich stelle fest, die alten Socken sorgen, zumindest gefühlt, nicht für den ganz großen Wirbel im Forum.
Und ich lese heraus, dass diesem Album viele Versuche gegönnt werden dürfen/müssen, damit keine voreiligen Schlüsse gezogen werden und sich das Werk entsprechend entfalten kann.
Nun denn, mittlerweile stehe ich persönlich immer noch fassungslos vor diesem musikalischen Erguss und frage mich, ob ich heute als beispielsweise 19jähriger Jungspund tatsächlich einen Musiker wie Eric Clapton noch für mich entdecken könnte.
Damals, als ich tatsächlich 19 war und auch EC entsprechend jünger, entdeckte ich ihn auf einer Single gemeinsam mit Tina Turner, die damals ein grandioses Comeback gefeiert hatte und sich nun mit diesem mir unbekannten Clapton ein Duett gönnte.
Mir persönlich gefiel die B-Seite überraschend gut, obwohl diese Clapton bestritt, und nicht die von mir favorisierte Tina Turner. Also forschte ich nach und gelangte zum Album "August". Der Beginn einer langen und intensiven Leidenschaft, ausgerechnet mit einem Album, das in der "Gemeinde" nicht wohl gelitten ist, um es mal vorsichtig zu formulieren. Mir persönlich ist das ja bis heute völlig unverständlich, denn "August" ist in weiten Teilen ein schmissiges Pop-Rock-Album mit schneidigem Gitarrensound und wirbelnden Collins-Drums. Keyboards? Na und, es waren die 80er und Clapton mittendrin statt nur dabei!
Heute ist der Künstler eine alte Socke und liefert ein Album ab, wo ich mir partou nicht vorstellen kann, als 19jähriger auch nur entfernt mitgenommen zu werden. Das ist aber bestimmt auch nicht das Ziel dieses Albums. Neue Zielgruppen muss sich Clapton schon lange nicht mehr suchen und er tut es auch konsequent ... nicht.
Aber was ist nun dieses Album?
Hier der Versuch von mir, meine Fassungslosigkeit in rezensierende Worte zu fassen:
"Dieses Album scheitert grandios, bei sämtlichen Parametern, die einem beim kläglichen Versuch der objektiven Bewertung von Musik einfallen mögen.
Was nehmen wir denn?
Die Verpackung – vorne der inzwischen fast schon legendäre Handyschnappschuss in entspannter Südseeatmosphäre, eingebettet in eine fast schon grotesk amateurhafte Designgestaltung, hinten fast-Opa Clapton mit fetter Sonnenbrille, grauem Bart und grauer Wollsocke auf dem Kopf, diesmal im winterlichen Ambiente. Ansonsten dürfen wir nette Bilderchen einer Parkanlage im herbstlich/winterlichen Antlitz, eine herbstliche Pferdekoppel ohne Pferde und einen abendlichen Blick aufs Meer bestaunen, gleichzeitig mit der Frage verbunden, ob uns das etwas sagen soll?
Einhergehend mit dem Titel dieses Album liegt der Verdacht nahe, dass hier jemand den Clown in der Tasche hat – Brithumor, allerdings im dilettantischen Design und irgendwie etwas unzusammenhängend.
Die Songs/die Musik – hier wird die ganze Inkohärenz des Werkes deutlich. Zehn Titel sind Coverversionen, scheinbar wahllos aus dem Zeit-Kontinuum gegriffen, mal im zum Titelbild passenden Bacardi-Rhythmus-Style, mal im Crooner-Style für die Generation 70+, mal fast einen Gospelschlager erfindend, inklusive schiefem Kinderchor, mal Laid-Back und des Künstlers eigene Vergangenheit zitierend, mal fast richtig rockend und nie gibt sich die Umsetzung zurückhaltend entschlackt, sondern es ist immer ein Zuviel von irgendwas, sei es der Background-Gesang, oder seien es beispielsweise die vollkommen überflüssigen Streicherarrangements, speziell bei „Still Got The Blues“.
Stattdessen gibt es reichlich wenig von Claptons Trademark-Spiel an den 6 Saiten und den eventuell intendierten Ironie-Faktor kann beispielsweise die vereinzelt eingesetzte Hawaii-Pedal Steel auch nicht überzeugend umsetzen. Der Gipfel dieser offenbar familiären Fingerübung ist dann die Tatsache, dass das schlagerhafte Gospelkinderlied „Every Little Thing“, proudly presents the Clapton-Kids, noch nicht einmal vom stolzen Daddy geschrieben wurde, sondern von seinem Sideman Doyle Bramhall II, der ebenfalls sein familiäres Glück gefunden zu haben scheint. Sehr niedlich, hat aber letztlich zu wenig Trashfaktor, um wirklich witzig zu sein.
Nur, ernst kann dieses Album auch nicht gemeint sein, zu grotesk ist die Umgehung jeglichen Bemühens, hier den jeweiligen Songs angemessene Arrangements angedeihen zu lassen.
Die MusikerInnen – die (musikalische) Familie ist groß, es sind zig Namen aufgeführt, die bereits eine überladene Produktion befürchten lassen, welche für viele der gebotenen Songs schlicht unangemessen scheint, Spaß hin oder her – alleine, richtige Duftnoten hinterlässt niemand, stattdessen darf beispielsweise Schlagwerker Steve Gadd völlig uninspiriert durch den Wachmacher „Gotta Get Over“ (ebenfalls nicht von Clapton, sondern von Doyle Bramhall II) stolpern, der ansonsten dafür sorgt, dass das gepflegte Wegnicken beim Longdrink unterbrochen wird. Darüber hinaus wippt höchstens mal der Gehstock beim sonntäglichen Tanztee!
Die Produktion – ist transparent, glatt, clean, überladen – die Mastering-Legende Bob Ludwig übertreibt immerhin den Loudness-War nicht – DR (Dynamic Range) 9.
Fazit:
Dieses Teil ist gnadenlos versemmelt, weil es nichts richtig macht, egal in welche Richtung die Intentionen gehen mögen. Sogar der Veröffentlichungszeitpunkt ist falsch – dieses Machwerk ist ein Sommeralbum!
Warum dann noch 3 Sterne?
Weil Eric Clapton macht, was er will, sich hörbar in seinem Lebensabschnitt wohl fühlt, punktuell in seinem Spiel die Noten stehen lässt und einen Ton erzeugt, wie es häufig kopiert wurde und wird, aber immer noch unerreicht ist, sein Gesang verglichen mit früheren Zeiten wirklich beachtlich ist und vielleicht das Ganze doch ein Scherz britischer Prägung sein soll."
Dieses Schöngerade ("Alterswerk", "muss niemanden etwas beweisen") dieses schwachen Albums hier im Forum geht einem langsam auf den Senkel.
Ein wenig mehr kritische Distanz zu einem geschätzten EC kann doch nicht verkehrt sein?
Am letzten Wochenende habe ich mich noch einmal intensiv dem Werk Old Sock gewidmet. Kopfhörer, Ruhe, gemütlich machen - hören. Leider sprang aber auch gar kein Funke über. Die Platte ist schlicht langweilig. Obgleich es einige Titel gibt, die durchaus Potential haben, ärgert mich die Umsetzung. Nehmen wir etwa Still got the Blues: Gary Moore war seinerzeit mit dieser Bluesscheibe veritabel erfolgreich, da er es u.a. mit diesem Song in die Massentauglichkeit gefunden hatte. Mich hat seine Interpretation nicht vom Hocker gehauen - Millionen Mainstreamhörer aber schon. Das war der Blues der Radiohörer und immer noch viel erträglicher als andere Songs, die damals gespielt wurden.
Nun hat Erich den Song interpretiert. Live gab es das ja schon vor einiger Zeit und war ok. Dieses Mal wird Mr. Winwood mit eingeladen und der macht seine Sache gut, wirklich gut! Aber Erich? Der Gesang wirkt dünn und viel zu sehr im Vordergrund, der Song zerfleddert, irgendwie fehlt die Power, das Feeling. Egal, welcher Song von Old Sock gerade lief - bei mir ist keiner auch nur im Ansatz hängengeblieben. Ich finde die Platte sogar noch schwächer als die eh schon belanglosen Werke Clapton, Back Home und Reptile.
Im Anschluss hörte ich mir das recht mediokre Werk Journeyman an. Als das Ende der Achtziger auf den Markt kam, habe ich mich auch geärgert. Eine Ansammlung von halbgaren Coverversionen in fast schon überproduzierter Weise dargebracht. Aber die Songs hat er Live mit Leben versehen. Auch wenn mir Bad Love, No Alibis und Pretending immer noch nicht zusagen, so kann ich ihnen zumindest eine starke Livepräsenz zusprechen. Und dann gab es ja noch Running on Faith und Old Love auf der Scheibe. Sicherlich zwei Clapton Songs für die ewige Setlist. Meinem Anspruch hatte das damals nicht genügt - unter heutigen Gesichtspunkten muss ich die Platte im Nachhinein als Treffer definieren. Das wird mit Old Sock nicht passieren. Genauso wie die Songs von Back Home, Reptile und Clapton, werden die Songs von Old Sock live keine Rolle mehr spielen. Vermutlich (und hoffentlich) kippt er Gotta get over auch noch raus. Old Sock ist leider grauenhaft und ich werde es nicht mehr anrühren. Genauso wie Erich es nicht mehr anrühren wird. Es scheint lediglich als Vertragserfüllungswerk zu dienen, schade!
Egal mit wie viel Distanz ich versuche dieses Album zu hören, geht es mir nicht anders, wie vielen anderen Hörern. Ich liebe die Stimme dieses Musikers und die Arrangements jedes einzelnen Songs auf diesem Album. Wie sollen Songs wie "The folks who live on the hill" oder "Still got the blues" langweilig sein? Langweilig?????????
Da muss man doch irgendetwas versäumt haben?!
gooseman hat geschrieben:Vermutlich (und hoffentlich) kippt er Gotta get over auch noch raus. Old Sock ist leider grauenhaft und ich werde es nicht mehr anrühren.
Das kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen! Die Liveversionen auf YT sind mMn absolute Spitzenklasse. Ich persönlich hoffe, dass der Song in der Setlist bleibt (bin aber ehrlich gesagt auch nicht so ein Fan von Old Sock, allerdings glaube ich, dass es Eric umsomehr gefällt. Bei diesem kleinen Label hatte er sicher die größtmögliche künstlerische Freiheit.)